Was bedeutet intratumorale Heterogenität (ITH), klonale Tumor-Evolution und Therapieresistenz ?
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich Tumore nicht nur zwischen Patienten/innen (intertumorale Heterogenität), sondern bei vielen Tumorarten auch die Tumorzellen in verschiedenen Bereichen des Tumors innerhalb des/der Patienten/in (intratumorale Heterogenität) unterscheiden. Die verschiedenen Bereiche des Tumors, die sich von der ursprünglichen Krebszelle ableiten, sich jedoch z.B. durch weitere Mutationen von ihr unterscheiden, nennt man Subklone. Ebenso zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass Tumorzellen des Ursprungstumors von denen in den Metastasen abweichen.
Die Zusammensetzung der verschiedenen Subklone kann sich sogar im Krankheitsverlauf unter Therapie verändern oder erst unter einer durchgeführten Therapie entstehen (klonale Tumor-Evolution). Dies kann Folgen für die Prognose der Patienten/innen haben: während der ursprüngliche Tumor erfolgreich therapiert wird, wächst der resistente Subklon ungehemmt weiter. Der gewünschte Therapieerfolg bleibt aus und weitere Subklone können entstehen (Therapieresistenz). Schon jetzt kann durch die Auswahl einer weiteren Therapie dieses Wachstum gebremst werden, doch oft wissen wir noch zu wenig über die Mechanismen des wiederkehrenden Tumors. Das wollen wir ändern.