Was ist das SATURN3-Konsortium?

Erlangt eine durch Mutationen genetisch veränderte Zelle die Fähigkeit der uneingeschränkten Zellteilung, so führt dies zur Ausbildung eines Tumors. Trotz rascher Fortschritte sind einige Tumorarten nach wie vor schwer zu behandeln. Eine wichtige Erkenntnis ist dabei, dass Tumore in ihrer Zusammensetzung sehr heterogen sein können. Das bedeutet zum einen, dass die Tumorzellen selbst unterschiedliche Eigenschaften haben können. Zum anderen sind auch die Interaktionen mit den sie umgebenden normalen Zellen (z.B. Gefäße, Immunzellen) sehr komplex. Um die Behandlung von aggressiven Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsen-, Darm- und bestimmten Formen von Brustkrebs zu verbessern, sind über den derzeitigen Kenntnisstand hinaus tiefere Einblicke in die molekulare Zusammensetzung (intratumorale Heterogenität) und sich unter Therapieeinflüssen entwickelnde Veränderungen (klonale Tumorevolution und Therapieresistenz) erforderlich.

Das BMBF unterstützt das SATURN3-Konsortium (17 nationale Partner) im Rahmen der 2019 gestarteten Initiative „Nationale Dekade gegen Krebs“, um ungelöste Fragen bei diesen schwer zu behandelnden Krebsarten zu beantworten.

Mittels modernster Technologien erforschen wir die Strategien und Mechanismen der Tumorzellen: das komplexe Zusammenspiel zwischen Tumor- und Tumor-umgebenden normalen Zellen, wie Metastasen entstehen und warum Tumore der Therapie entwischen und sogar unter Therapie aggressiver werden können. Langfristig sollen die gewonnenen Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis der Erkrankung beitragen, um so die Entwicklung von neuartigen Therapiestrategien, innovativen klinischen Studien und möglicherweise auf den einzelnen Patienten „zugeschnittenen“ Behandlungen zu ermöglichen.